Das Funktionsprinzip einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
Die Arbeitsweise einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung basiert auf zwei unterschiedlichen Prozessen, die miteinander gekoppelt sind. Die Lüftungsanlage selbst sorgt für die Beseitigung verbrauchter Innenluft und bringt zugleich frische Luft aus der äußeren Umgebung in einen Innenraum hinein. Durch die Verbindung dieser Vorgänge mit einer Einrichtung zur Entnahme und Rückgewinnung von Wärme aus der verbrauchten Innenluft kann ein energiesparendes Beheizen / Lüftung von Räumen im Haus erfolgen.
Bei der Wärmerückgewinnung wird die in einem Innenraum befindliche Wärmeenergie in Form sogenannter thermischer Energie wieder nutzbar gemacht. Die Luft in Zimmern erwärmt sich auf passive Weise, indem Sonnenstrahlen durch die Glasfronten dringen und die Körperwärme der Bewohner diese ebenfalls aufwärmt. Die sogenannte Abluft, die im Schnitt eine Temperatur von 20 Grad Celsius besitzt, gibt ihre thermische Energie unmittelbar an die als Zuluft bezeichnete Innenluft ab und temperiert diese.
Wenn sich die Bewohner in den Zimmern aufhalten, so entsteht durch die Veratmung eine verbrauchte Abluft, die normalerweise nur durch die Fenster beim Belüften entweichen kann. Damit geht jedoch gleichsam ein Großteil der in der Abluft befindlichen Wärme verloren. In einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung erfolgt ein Absaugen der Innenluft. Diese wird durch ein spezielles System von Absaugrohren zu einer Wärmetauscher-Einheit geführt. Diese Vorrichtung entzieht die enthaltene Wärme, welche dann wiederum über Belüftungsrohre und Ventilatorsegmente in Zimmer gelangt, in denen eine niedrige Innentemperatur vorhanden ist.
Dezentrale Lüftungsanlage - Wirtschaftlichkeit, Kosten u. Effizienz
Die Nutzung von billiger Wärme, die sich bereits in der Abluft befindet, um damit andere Räume im Haus zu heizen, ist eine effiziente und innovative Variante, um Energie zu sparen und dennoch ein angenehmes und wohnliches Raumklima zu erhalten. Die Wirtschaftlichkeit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung zeigt sich im Laufe des Betriebes, denn die Kosten für Anschaffung und Montage sind nicht niedrig (Wärmetauscher).
Über eine relativ kurze Zeit tritt jedoch eine Kostenersparnis im Zusammenhang mit dem enorm geringen Verbrauch an Heizöl, Fernwärme oder Heizgas ein, sodass bei Lüftungsanlagen mit dem Prinzip der Wärmerückgewinnung die Anschaffungskosten recht schnell hereingewirtschaftet sind.
Ein weiterer Aspekt, welcher bei der Wirtschaftlichkeit von Lüftungsanlagen mit Wämerückgewinnung betrachtet werden muss, ist die zukünftige Einsparung von Heizenergie und damit verbundener Aufwendungen. Die dezetrale Lüftungsanlage zeichnet sich dadurch aus, dass eine durchschnittliche Ersparnis an Heizkosten von etwa 20 kWh/qm beheizte Bruttowohnfläche pro Jahr erreicht wird.
Die Lüftungsanlage in Einheit mit der Wärmerückgewinnung benötigt gleichfalls elektrischen Strom, damit die Ventilatoren und andere stromabhängige Bauelemente stetig in Betrieb bleiben können. Der Strombedarf liegt bei etwa 2 bis 3 kWh/qm im Jahr und trägt zu niedrigen Gesamtbetriebskosten bei.
Eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung verursacht Anschaffungs- und Montagekosten, die nicht immer einheitlich sind. Im Wesentlichen sind die materialbezogenen und finanziellen Aufwendungen immer abhängig von den baulichen Voraussetzungen und dem montageseitigen sowie technischen Bedarf. Teilweise müssen im Gebäude sogar bauliche Änderungen vorgenommen werden, die wiederum Kosten verursachen.
Im Prinzip kann sich der Materialeinsatz bei einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung im normalen Umfang für die Versorgung von einem Haushalt mit 4 Personen allein auf ein Limit zwischen etwa 5.000 bis 8.000 Euro belaufen. Hinzu kommen die Kosten für die Montage und bauliche Umstrukturierungen im Gebäude. Aus diesem Grund nutzen viele Haus-Besitzer die Möglichkeit, staatliche Förderungen zu beantragen, um eine Kostenentlastung zu realisieren.
Vor- u. Nachteile der Wärmerückgewinnung
Bei einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung wird es überflüssig, den größten Teil an Heizenergie von externen Zulieferern zu beziehen. Den überwiegenden Verbrauch an Wärme reguliert die Anlage selbst mit der Nutzung der in der Raumluft enthaltenen kostenlosen thermischen Energie. Dies ermöglicht ein extrem sparsames und kosteneffizientes Beheizen / Lüftung von Aufenthaltsbereichen.
Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung erzeugen eine Innenraumerwärmung, die gesünder, reizärmer und angenehmer ist, als die Beheizung über herkömmlich bekannte Elemente. Diese erzeugen meist ein trockenes, Allergie- und Atemwegsbeschwerden auslösendes Raumklima. Durch den Einbau von Filtern in die Lüftung ist es möglich, Staubpartikel und Pollen aus der Luft zu entfernen. Deshalb ziehen immer mehr Allergiker diese Heizvariante vor.
Darüber hinaus bleibt ein stetiger Kreislauf und Austausch von frischer und verbrauchter Luft erhalten, sodass das Lüften und ein damit vebundener Verlust von Raumwärme weitgehend überflüssig sind. Fenster müssen nicht mehr stundenlang geöffnet werden, Schmutz, Abgase und Lärm dringen nicht mehr in die Zimmer. Die Lüftungsanlage selbst arbeitet geräuscharm.
Zu weiteren Vorteilen dieser Produkte gehören neben dem angenehmen Raumklima gleichsam die hohe Ersparnis an Heizkosten und die kaum auftretende Belastung der Umwelt durch die Emission von Schadstoffen. Außerdem werden Besitzer einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung unabhängiger von elektrischem Strom sowie dem Heizöl- und Heizgasmarkt.
Der Nachteil: Die Gebäudehülle sowie Fenster und Türen müssen luftdicht sein, was spezielle bauliche Maßnahmen erfordern kann.
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